Donnerstag, 19 Januar 2012
15:40
Uhr
Umwelt- und schweinswalfreundliche Fischerei – das haben sich zwei Fischer aus der Probstei auf die Fahne geschrieben. Leif Rönnau aus Wendtorf sowie Jan und Eric Meyer aus Kalifornien beteiligen sich an diesem ersten Schritt in diese Richtung.
Initiiert wurde dieses Projekt durch den Arbeitskreis Fischerei im Rahmen der AktivRegion Ostseeküste. Darüber, so erklärte Uwe Sturm vom Arbeitskreis, soll das Projekt auch gefördert werden. Möglich wurde dieser erste Schritt bereits durch die Kooperation mit dem "Ostsee Info-Center" in Eckernförde. Die stellten den Probsteier Fischern die so genannten Pinger zur Verfügung.
Die Pinger sind akustische Signalgeber, die Töne im Hochfrequenzbereich abgeben und so die Schweinswale von den Stellnetzen fernhalten. Wie das funktioniert und wie die Fischer damit umgehen, müssen sie nun selbst erst einmal ausprobieren. Auf jeden Fall hatten sich Jan Meyer und sein Sohn Eric Meyer sowie Leif Rönnau für diese schweinwalfreundliche Fischereimethode entschieden und werden dies künftig auch mit einer entsprechenden Flagge am Boot signalisieren. Doch es bedeutet für die Fischer zugleich mehr Arbeit, Zeit- und Kostenaufwand. Denn die Pinger, die mit zwei Auftriebskörpern versehen, im Abstand von 200 Metern in die Netze eingehängt werden müssen, kosten je Stück 150 Euro.
Sechs bis sieben Kilometer lang sind die Netze, die derart zu bestücken seien, erzählt Jan Meyer. Eine erste Präsentation gab’s an Land für die Presse. "Diese Kooperation zwischen dem "Ostsee Info-Center" in Eckernförde und dem Arbeitskreis Fischerei der AktivRegion Ostseeküste entstand während eines Workshops zum Thema "Alternative Fangtechniken" und Zertifizierung. Fischer, Meereswissenschaftler verschiedener Institutionen, Vertreter von Umweltverbänden und Mitglieder des Arbeitskreises kamen im September des vergangenen Jahres zusammen, um über Möglichkeiten zur Vermeidung von unerwünschtem Beifang von Meeresvögeln und Meeressäugern zu diskutieren", berichtete Uwe Sturm über die Entstehung dieses Projektes.
Doch die Pinger für die Stellnetze sind nur ein kleiner Beitrag zur umweltschonenden Fischerei. "Ein weiteres Ziel wird es dann sein, unter anderem durch die Verwendung von alternativen Fanggeräten, wie beispielsweise Fischfallen (cod pots) und Angeln (Jigg Reals), eine Zertifizierung nach dem Umweltsiegel "Naturland Wildfisch" für die handwerklich arbeitenden Fischer zu erreichen", kündigte Sturm an.
Sie wollen umwelt- und schweinswalfreundlich fischen: die Fischer Jan Meyer (links), Eric Meyer (rechts) und Leif Rönnau (Zweiter von rechts). Uwe Sturm setzt sich dafür im Arbeitskreis Fischerei der AktivRegion Ostseeküste ein. Foto: Schmidt
Diese Flagge wird nun auf den Fischkuttern von Eric Meyer und Leif Rönnau wehen. Foto: Schmidt
Quelle: Geschrieben von Astrid Schmidt
http://www.probsteier-herold.de/fischer-arbeiten-unter-besonderem-umweltaspekt-2
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