Samstag, 28 Januar 2017
16:50
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Neuer Bürgermeister Claus Heller entdeckt nach seinem Amtsantritt eine Menge Aufgaben für die Gemeinde
Wendtorf. Claus Heller hat sich viel vorgenommen. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein war Ende November als Nachfolger des im August gestorbenen Otto Steffen (SPD) zum Bürgermeister in Wendtorf gewählt worden. „Wir haben so viel aufzuräumen“, meint Heller (CDU).
Lange Zeit habe bei seinem Vorgänger und auch in der Gemeindevertretung die volle Konzentration auf dem neuen Ferienzentrum Marina Wendtorf gelegen, sagt Heller. Deshalb sei „vieles liegen geblieben, was jetzt aufgearbeitet werden muss“. Natürlich sei die Marina wichtig, aber es gebe eben noch eine Menge andere Aufgaben. Notwendig sei es zum Bespiel, die Gemeinde und den Sportverein wieder zu trennen. Die Feuerwehr brauche ein neues Haus, denn die Fahrzeuge sind sehr alt und neue würden in das alte Haus nicht mehr passen.
„Es ist vieles liegen geblieben, was jetzt aufgearbeitet werden muss“ Claus Heller, Bürgermeister.
„Viel Geld“ sei auch für die Unterhaltung der Gebäude der Gemeinde erforderlich. Auch in die Grünpflege müsse dringend investiert werden. Die Straßenlampen sollten auf stromsparende Modelle umgestellt, die Spielplätze repariert und der Naturerlebnisraum gepflegt werden. Außerdem sollte die Gemeinde neues Bauland für junge Familien ausweisen.
Zur Marina wurden und werden Gespräche mit allen beteiligten Seiten geführt, sagt Heller. Zum Gesamtkomplex gehöre auch, dass jetzt zusätzliche öffentliche Wege gepflegt werden müssen und die Gemeinde einen Eigenanteil am Bau der neuen Hafenpromenade zu zahlen hat.
Lange hatten die Fischer um ihre Stege und Liegeplätze gefürchtet, doch Heller stellt klar: „Die Fischer sollen im Hafen bleiben.“ Das Konzept sei zwar noch nicht fertig, aber überlegt werde, neue Stege, Lagerräume und eventuell auch eine Filetieranlage für Plattfische zu realisieren. „Die Leute suchen diesen maritimen Charakter“, betont Heller. Auch die Museumsschiffe sollen in das Konzept mit eingebunden werden.
Investor Sven Hollesen möchte, wie berichtet, im nächsten Bauabschnitt des Ferienzentrums auch Gastronomie am Hafen aufbauen. Unsicher ist deshalb die Zukunft von Dreas Bude am Hafen. „Es gibt keine Rechtssicherheit auf Dauer, aber für die nächsten Jahre werden wir ein gemeinsames Konzept finden“, sagt Heller.
Trotz der vielen Aufgaben und Probleme bereut Heller es nicht, Bürgermeister in Wendtorf geworden zu sein. Das Amt biete ihm allerdings immer wieder neue Überraschungen. „Otto Steffen hat viel für die Gemeinde getan und es wurde viel investiert, aber er hat die Unterhaltung vergessen“, sagt Heller. Die gesamte Gemeindevertretung habe sich darum nicht genug gekümmert.
Wie berichtet, war die Suche nach einem Nachfolger für Otto Steffen schwierig. Schließlich einigten sich alle Gemeindevertreter auf Heller und wählten ihn Ende November einstimmig, obwohl er CDU-Vertreter ist und die SPD sieben der elf Sitze in der Gemeindevertretung hat. „Parteipolitik spielt in der Gemeindepolitik keine Rolle“, meint Heller dazu. Er verstehe sich auch bestens mit seiner ebenfalls einstimmig gewählten Stellvertreterin Christel Grünberg (SPD), die sich vorrangig um Soziales und Kulturelles kümmere.
Von Thomas Christiansen
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